Am 1. Februar 2017 wurden die Gewinner des Ideenwettbewerbs Baden-Württemberg „idee-bw“ in Stuttgart ausgezeichnet. Mit dabei war auch meine Wenigkeit mit dem Projekt “Hello World – programmieren ist kinderleicht”. Das Projekt habe ich für die Kulturwerkstatt e.V. Reutlingen konzipiert und werde es dort auch durchführen. Damit fördert das Kindermedienland unser didaktisches Konzept, Kindern und Jugendlichen das Programmieren spielerisch und interaktiv zu vermitteln.
Programmieren kann auch Kindern Spaß machen
Die Idee, dieses Projekt durchzuführen entstand, als ich merkte, dass immer mehr Kinder und Eltern großes Interesse an unseren Programmierkursen zeigten. Informatik steht aber bei vielen noch nicht, oder erst spät, auf dem Lehrplan. In den bald beginnenden Kursen lernen die Teilnehmer einmal die Woche die Grundlagen des Programmierens. Dies geschieht spielerisch anhand der Entwicklung eines kleinen Computerspiels. Neu an der Idee ist es, die Inhalte nicht nur am Bildschirm zu vermitteln, sondern auch in Gruppenspielen die Grundlagen der Informatik in einfachen Übungen “nachzuspielen”. So lassen sich zum Beispiel Algorithmen durch das Falten von Papierfliegern erklären, Bedingungen werden exemplarisch an Kartenspielregeln geübt und Wiederholschleifen durch das Einstudieren kleiner Tänze.
Ziel: Mündige Bürger in einer digitalen Gesellschaft
Mit dem Projekt wollen wir nicht kleine Programmierer großziehen. Vielmehr vermitteln wir ein Grundverständnis für die Arbeitsweisen von Computern. Außerdem erlernen die Teilnehmer den aktive Umgang mit dem PC, statt nur fertige Angebote zu konsumieren. Dieses Verständnis wird meiner Meinung nach bitter nötig, denn in unserer Gesellschaft nimmt die Bedeutung von Computern immer weiter zu – Stichworte sind hier Big Data, Neurale Netze und Künstliche Intelligenz. Mit der frühen Beschäftigung mit dem Computer bauen Kindern Berührungsängste bei der Nutzung neuer Medien ab, sind aber gleichzeitig kritischer in Bezug auf Datenschutz.
Ein Programmierkurs alleine wird natürlich aus einem 10-jährigen Teilnehmer keinen mündigen Bürger machen. Aber es erleichtert vielleicht den Zugang zur aktiven Computernutzung. Mir persönlich ist dieses Projekt wichtig, weil ich mir sicher bin, dass nicht nur die Bedienung, sondern auch ein Grundverständnis für Computer in Zukunft eine grundlegende Kompetenz im beruflichen und privaten Alltag darstellen wird.